Beinahe zwei Jahre lang war das Warten auf die finale Staffel von Game of Thrones für Fans unerträglich. Im Mai 2019 endete die achte Staffel der Fantasy-Serie dann auf einen Schlag. Wortwörtlich auf einen Schlag. Viele Fans klagten über ein zu abruptes Ende und Mängel wie beispielsweise einen am Set vergessenen Kaffeebecher. Nun, Ende 2019, gibt es wieder Neuigkeiten im Universum von Game of Thrones.
Rückblick auf das große Finale (Achtung Spoiler!)
Für viele Fans war das Ende der Fantasy-Serie Game of Thrones eine Überraschung. Zumindest ein Ereignis war vorhersehbar: Der Kampf zwischen den Menschen und dem Nachtkönig. Daenerys Targaryen und Jon Schnee vereinigen ihre Armeen und schon in der dritten Folge kommt es zum großen Kampf. Die Schlacht ist zwar verlustreich, kann jedoch durch ein flinkes Manöver der Verwandlungskünstlerin Arya Stark gewonnen werden. Ein Feind ist besiegt. Fehlt es nur noch die skrupellose Königin Cercei Lannister zu besiegen. Trotz Unstimmigkeiten zwischen Daenerys und Jon, der sich ihr als ihr Neffe und somit wahrer Erbe des Eisernen Throns offenbart, ziehen die beiden mit ihren Armeen Richtung Königsmund. Bei einem Überraschungsmanöver seitens Cercei wurde einer von Daenery’s zwei Drachen getötet und anschließend ihre Zofe Missandei hingerichtet. Vom Zorn getrieben brennt Deanerys mit ihrem Drachen – obwohl sich die Bevölkerung von Königsmund ergibt – die ganze Stadt nieder. Dabei sterben unzählige unschuldige Menschen und auch Cercei und ihr Bruder Jamie werden unter den Mauern ihrer Festung begraben. Nach dem vermeintlichen Sieg verkündet Daenerys auch den Rest der Welt von Schrecken und Ungerechtigkeit befreien zu wollen. Jon sieht ein, dass sich seine einstige Geliebte zu einer Tyrannin entwickelt hat. Nach einem letzten Kuss tötet er sie durch einen Stich ins Herz. Die Vertreter der großen Häuser einigen sich daraufhin, von nun an die Königin oder den König zu wählen. Als erster König dieses Systems wird Bran Stark ernannt. Er herrscht nun über die sechs Königslande. Der Norden wurde zu einem eigenen Königreich ernannt, das von Sansa Stark regiert wird. Arya begibt sich auf eine Weltreise und Jon kehrt zur Nachtwache zurück.
Rekorde und Kontroversen
19,3 Millionen Menschen. So viele Zuseherinnen und Zuseher hatte das Staffelfinale der achten Staffel von Game of Thrones auf dem TV-Sender HBO sowie HBOGO und HBO NOW zusammen. Das entspricht mehr als der doppelten Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner von Österreich. Die gesamte achte Staffel verzeichnete durchschnittlich 44,2 Millionen Zuseherinnen und Zuseher pro Episode, was die siebte Staffel um 10 Millionen übertrifft. Hinzu kommen illegale Streaming-Plattformen oder sonstige Signal-Hacks. Die erste Folge der achten Staffel wurde 55 Millionen Mal illegal vervielfältigt.
Während der Laufzeit der dritten Folge „The Long Night“ von 82 Minuten twitterten Fans 7,8 Millionen Tweets. Damit ist sie die Episode mit Drehbuch in der Fernsehgeschichte, über die am meisten getwittert wurde. Einen weiteren Rekord bricht die Serie mit der Anzahl ihrer Nominierungen bei den Emmys 2019. Mit insgesamt 32 Nominierungen für die achte Staffel übertrifft Game of Thrones den bisherigen Rekordhalter NYDP Blue, der 1994 für 27 Emmys nominiert war. In 12 Kategorien konnte sich Game of Thrones gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Trotz dieser Ausnahmezahlen waren Fans unglücklich mit der Handlung, Umsetzung oder Qualität der finalen Staffel. So wurde unter anderem ein zu abruptes unschlüssiges Ende sowie Kaffeebecher und Wasserflaschen, die womöglich am Set vergessen wurden, kritisiert. Die Unzufriedenheit der Fans zeigt sich durch eine Online-Petition, die den erneuten Dreh der achten Staffel fordert. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags haben 1.811.674 Menschen diese Petition unterschrieben. Obwohl HBO eine erneute Produktion der letzten Staffel nicht in Erwägung zieht, wird die Petition immer noch zahlreich unterschrieben.
Geplante Prequel gestrichen
Nach dem Ende von Game of Thrones hieß es, dass sich Fans auf einen Prequel freuen können. Berühmte Stars wie Naomi Watts wurden für diese Serie mit dem Titel „Bloodmoon“ engagiert. Ihre Schauspielkunst wurde jedoch nur für die Pilotfolge benötigt. HBO entschied sich dafür, den Prequel nicht in Auftrag zu geben. Die Handlung hätte tausende Jahre vor den Geschehnissen von Game of Thrones stattgefunden, als die Weißen Wanderer das erste Mal in Westeros eindrangen. Fans erhofften sich durch diese Prequel Antworten auf die Frage, wo sie ihren Ursprung hatten, wie sie entstanden.
Warum die Fortsetzung der Serie gestrichen wurde, ist unklar. HBO hat sich zu den Gründen nicht geäußert. Emilia Clarke, die in Game of Thrones die Rolle der Daenerys übernahm, zeigte sich von den Neuigkeiten ebenso überrascht wie die Fans. Sie könne sich vorstellen, dass HBO und den Produzenten klar wurde, dass die geplante Prequel nicht im Ergebnis nicht den Anforderungen entsprach. In Hollywood ist das nichts Außergewöhnliches. Pilotfolgen werden dort häufig abgelehnt und die weitere Produktion nicht aufgenommen.
House of the Dragon
Kaum ist die eine Prequel vom Tisch, steht schon eine Neue an. Nur wenige Stunden nachdem die Produktion von „Bloodmoon“ abgesagt wurde, gab HBO bekannt, eine andere Game of Thrones-Prequel in Auftrag gegeben zu haben. Diese Fortsetzung wird unter dem Titel „House of the Dragon“ produziert und von dem Bürgerkrieg zwischen den Targaryens handeln, der mehr als 100 Jahre vor den Geschehnissen von Game of Thrones stattfand. Die Geschichte basiert auf George R. R. Martins Buch „Fire & Blood“. Als Drehbuchautor holte man sich Martin Ryan Condal zu Hilfe. Condal ist für die Produktion der US-amerikanischen Science-Fiction Serie “Colony” bekannt. Auch für “House of the Dragon” fungiert Condal als Produzent. Dabei unterstützt ihn Miguel Sapochnik. Er wird die Serie gemeinsam mit Condal produzieren und auch als Regisseur tätig sein. Sapochnik führte schon bei einzelnen Folgen der fünften, sechsten und achten Staffel von Game of Thrones Regie. “Battle of Bastards” und “The Long Night” sind zwei actiongeladene und ebenso erfolgreiche Folgen von Game of Thrones, die unter seiner Regie entstanden. Dieses Team unterstützen drei junge Autoren: Wes Tooke, Claire Kiechel und Ti Mikkel. Bis dato hat HBO zehn Folgen des Prequels in Auftrag gegeben. Wann diese ausgestrahlt werden ist derzeit noch nicht bekannt. Man mag gespannt bleiben.
Über die Autorin
Lena Hammer studiert derzeit Medienmanagement an der Fachhochschule St. Pölten. Neben ihrer Begeisterung für Content Management im Online-Bereich interessiert sie sich sehr für Online-Journalismus. Bei ihren zahlreichen Projekten behandelt sie unter anderem die Erfolgsserie Game of Thrones. So hat sie darüber bereits eine einstündige Radiosendung für den Sender Campus- und Cityradio 94.4 produziert und auch moderiert.