Scoops im Medienwandel – „Wie kann Information exklusiv gehalten werden?“

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Exklusivität ist für viele Menschen sehr wichtig. Speziell wenn nur ein bestimmter Kreis an Personen über die Nutzungsrechte verfügt, scheint das Verlangen nach diesem Faktor bei der restlichen Leserschaft sehr hoch.Jeder möchte, die für ihn wichtig erscheinenden Informationen als erstes und im besten Fall auch noch für sich alleine haben. Exklusivität signalisiert stets Neuigkeitswert und gilt als Maß für die Zufriedenheit der Leserschaft.

Im Bereich des Journalismus spricht man bei diesen exklusiven Meldungen von „Scoops“. Scoops sind für die Mediennutzer sehr wichtig, da sie dem Nutzer ein Gefühl der Überlegenheit gegenüber anderen Lesern bereiten. Scoops steigern das Ansehen eines Mediums, da anderen Medien, wenn sie die gleiche Information ebenfalls veröffentlichen wollen, sich aufgrund der Exklusivität auf die zuerst veröffentlichte Meldung und das verbreitende Medium beziehen müssen. Scoops gibt es aber nicht nur zwischen einzelnen Medien und Agenturen, sondern auch für Redakteure sind Scoops besonders wichtig, da diese dann hohe Anerkennung innerhalb der Redaktion erhalten und sie somit auch zur Leistung des Unternehmens beitragen (1).

Die Jagd auf die exklusivste Meldung spitzt sich oftmals so stark zu, dass Inhalte zum Teil erfunden werden, damit sie einem Scoop ähneln. Fragwürdig ist dabei wie lange eine solche Meldung als Scoop zählt, da sie ab dem Zeitpunkt der Verbreitung; und passiert im digitalen Zeitalter innerhalb weniger Minuten; viral gegangen ist und sich so unzählige Quellen im Netz befinden. Um dennoch Inhalte exklusiv zu halten, unterliegen Autoren der Sorgfaltspflicht. Sie haben daher dafür zu sorgen, dass Inhalte nicht fahrlässig an eine breite Masse gelangen. Inhalte müssen darüberhinaus immer auf Herkunft und Wahrheitsgehalt überprüft werden (2).

Im Printzeitalter hatten Scoops noch eine „Exklusivitätsdauer“ von rund 24 Stunden. Im digitalen Zeitalter schrumpft diese Zeitspanne auf wenige Minuten herab. Ab dem Zeitpunkt, wo sich die Meldungen im Netz viral verbreiten haben ist es dem Leser auch egal woher die Meldung einmal gekommen ist. Somit ist das Thema Exklusivität nicht nur für den Leser von hohe Bedeutung, sondern auch seitens der Redaktionen, Agenturen und Journalisten (3).

Um der Leserschaft dennoch Content exklusiv zur Verfügung zu stellen, werden sogenannte Club-Güter angeboten, wofür der Rezipient jedoch zahlen muss. Solche Membership bzw. Paid Content Portale schützen den Zugang zu ihren Informationen via Zugangsberechtigung oder Login. Durch Nutzungsbedingungen müssen solche Portale sich nach außen schützen; Usern darf es nicht freistehen die Inhalte an Dritte weiterzugeben. Gerade in einer sich immer schneller drehenden und besser vernetzten Welt ist zeitlicher Vorteil ein wichtiger Aspekt für die Leserschaft, somit muss dieses Gut auch gesichert werden.

Exklusive Angebote in den elektronischen Medien ermöglichen, Kunden zu gewinnen und zu binden sowie den Wert des Angebots zu erhöhen. Somit ist Exklusivität nicht nur für den Mediennutzer von hoher Bedeutung, sondern birgt auch ein hohes Potenzial diese Inhalte kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen und des Weiteren eine eigene Stammleserschaft zu gewinnen

Über den Autor
Benedikt Fleischhacker ist Student des Studiengangs Medienmanagement an der Fachhochschule St. Pölten. Seine Ausbildungsschwerpunkte umfassen Marketing & Sales und Contentmanagement, sowie die Praxislabore Online und Radio. Nebenbei betreibt er ein erfolgreiches Veranstaltungslabel. Außerdem arbeitet er neben dem Studium als Projektmanager in einer Werbeagentur, dadurch konnte er seine Kenntnisse vertiefen. Seine Zukunft sieht Benedikt im Musik und Online Bereich.

Artikel verfasst im Sommersemester 2016.