Elton John, Ozzy Osbourne, „The Beatles“, Amy Winehouse, Marilyn Manson und noch viele mehr. Sie alle gehören zu den erfolgreichsten Musiker*innen unserer Zeit und über sie alle ist bekannt, dass „keine Macht den Drogen“ nicht ihr Motto war oder ist.
Von Julian Landl
Marilyn Manson erzählt in seiner Biografie sehr detailliert von seinem Drogenmissbrauch. So entstand die Idee für sein weltberühmtes Cover von „Sweet Dreams“ während eines LSD-Rausches auf einer Party.
Nun stellt sich die Frage, ob Drogenkonsum wirklich eine positive Wirkung auf die Arbeit von Musiker*innen hat oder ob diese nur eine Rechtfertigung für ihr Suchtproblem brauchen. „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“. Ein berühmtes Motto, das Ende der 1960er Akteure der Blues- und Hardrock-Szene begleitete. Aus Drogenkonsum und ausgelassenen Partys wurde kein Geheimnis gemacht. Doch eben genau dies wurde viele zum Verhängnis. John Bonham („Led Zeppelin“), Layne Staley („Alice in Chains“) und Amy Winehouse könnten noch unter uns weilen, hätten sie sich nicht mittels Rauschmittel zugrunde gerichtet.
„Ich mag die Drogen nicht, aber die Drogen mögen mich“ (“I don’t like the drugs but the drugs like me) sang Marilyn Manson einst im gleichnamigen Song. Dieses Problem kannte auch Taylor Hawkins („Foo Fighters“). Er starb vergangenen März in einem Hotelzimmer in Bogota (Kolumbien). Einem Bericht von Metal-Hammer Deutschland zufolge wurden nach seinem Tod zehn Substanzen in seinem Körper nachgewiesen. Darunter THC, Antidepressiva, Benzodiazepin und Opiate. Ob ihre Werke und ihr künstlerisches Schaffen ohne den Einfluss von Drogen genauso erfolgreich geworden wären, kann niemand so genau sagen. Am Ende des Tages ist Musik auch nur ein Beruf wie jeder andere. Und nur wenige haben das Glück wirklich davon leben zu können. Eine Lokführerin kann ihren Job auch ausüben, ohne regelmäßig unter Kokaineinfluss zur Arbeit zu kommen, denn nicht jeder*r will mit dem „Crazy Train“ zur Arbeit fahren. Also warum kann das Ozzy Osbourne nicht auch? Lieber Ozzy, bitte versteh das nicht falsch, die Menschen lieben deine Musik. Wirklich. Aber dein kreatives Schaffen kann nicht die Legitimation für ein Suchtproblem sein. Dass es auch ohne Drogeneskapaden geht, zeigt etwa Taylor Swift. Sie belegt aktuell alle „Top 10“ Plätze der US-Charts. Ozzy Osbourne und Elton John könnten die Großväter von Taylor Swift sein. Die beiden Briten sind um mehr als 40 Jahre älter als deren US-amerikanische Enkeltochter. Ein Generationenvergleich ist nun naheliegend. Die heute ca. 30-Jährigen und Jüngeren der Generationen Y und Z pointieren Dinge wie „Work-Life-Balance“. Im gleichen Alter haben Opa Ozzy und Opa Elton noch 70 Wochenstunden im Bergwerk gearbeitet, natürlich nur metaphorisch gesprochen. Lässt sich die jüngere Generation von diesem selbstzerstörerischen Verhalten einfach nicht mehr beeindrucken? Oder hat Amy Winehouse mit ihrem Beitritt zum „Club 27“ diesen Lifestyle bereits im Jahr 2011 endgültig mit ins Grab genommen?