Musik als mood-management und „smombies“

Musik und Smartphone | Bild-Copyright: Andrea Hirsch

Musik begleitet uns tagtäglich, dabei nehmen wir sie bewusst oder unbewusst wahr. Sie beeinflusst unsere Emotionen. Durch das Smartphone haben wir die Musk immer dabei und können sie jederzeit rezipieren. Aber welche Rolle spielen dabei die Smombies?

von Andrea Hirsch

Gefühl „Musik“

heißt es: „Ey da müsste Musik sein, überall wo du bist, denn wenn es am Schönsten ist, spiel es wieder und wieder“. Damit beschreibt der Interpret nicht nur seine Gefühlslage, sondern auch den Wert seiner Musik. Wie auch Vincent Weiss, nutzen andere Künstlerinnen und Künstler Musik um ihre Gefühle auszudrücken.

Schon vor 200.000 bis 30.000 Jahren gab es Musik. Es wurde dazu getanzt, gefeiert und Geschichten weitererzählt. Seit der Entstehung hat sich die Musik verändert. Es wurden Instrumente erfunden, elektronische Klänge hinzugefügt und verschiedene Stile entwickelt. Anfangs konnte Musik nur live wahrgenommen werden, dann benötigte man analoge Transportverfahren, heute kann sie mittels digitaler Verbreitung über Smartphone, MP3 Player und Co nahezu überall gehört werden. Eins blieb jedoch über die Jahre bestehen – die Wirkung von Musik. Sie löst Emotionen aus und kann so unsere Gefühlslage steuern. Aus wissenschaftlicher Sicht bedeutet es, dass das limbische System im Gehirn, das für die Gefühle zuständig ist, durch Musik angeregt wird. So können Erinnerungen, Glücksgefühle oder sogar Gänsehautmomente hervorgerufen werden. Selbst Trauer kann durch das Rezipieren entstehen. Weshalb ich für mich die Musik wie folgt interpretiere: Wenn man glücklich ist, dann fühlt man die Musik. Wenn man traurig ist, versteht man sie. Musik ist pure Emotion.

Eine weltweite Sprache ohne Wörterbuch

Musik kann zudem als internationale Sprache verstanden werden, wie man beispielsweise bei Konzerten beobachten kann. Die Masse bewegt sich zur Musik der Band, es scheint so als wären alle auf einer Wellenlänge, als würden sich die Körper zur Musik bewegen und alle dieselbe Sprache sprechen, ohne wirklich zu reden. Das Phänomen haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig bewiesen. Dafür hat das Team Menschen untersucht, die zuvor keine westliche Musik gehört haben. Die Angehörigen des Stammes der Mafa aus Nordkamerun. Obwohl diese Menschen weder die Beatles noch Elvis kannten, konnten sie unterscheiden ob die Musik fröhlich, traurig oder bedrohlich war. Somit konnte festgestellt werden, dass das Gefühl zu Musik nicht von Stamm oder Herkunft abhängig ist. Jedoch stellt sich eine andere Frage: Woher versteht jeder die Sprache der Musik? Thomas Fritz, Leiter der Studie definierte den Zusammenhang von Sprache und Musik wie folgt: „Sprachmelodie und Musik sind Formen der nonverbalen Verständigung. Musik imitiert als die Emotionen, die in der Sprachmelodie stecken und werden dementsprechend verstanden. Somit kann sie als internationale Sprache interpretiert werden, die durch Klänge und Melodie kommuniziert. Wobei sich die Art, wie man sich verständigt oder Musik rezipiert, seit der Entwicklung der Mobiltelefone geändert hat.

Spezies Smombie

Die Digitalisierung brachte viele Vorteile mit sich. Unter anderem ist es nun möglich immer in Kontakt zu bleiben und überall, falls ein Internetzugang vorhanden ist, zu kommunizieren und die letzte lebensnotwendige Neuigkeit sofort zu erhalten. Das Smartphone erleichtert unseren Alltag. Auf diesen anschmiegsamen Geräten können wir alles abrufen, eine Postkarte, E-Mails, Spiele und vieles mehr. Durch diese Vorteile ist die Versuchung groß, bei jeder Gelegenheit das Handy bei Hand zu haben. Dadurch hat sich ein neuer Begriff gebildet – derdiedas Smombie. Der Name ergibt sich aus der Kombination Smartphone und Zombie und ist eine Wortschöpfung des Langenschneidt Verlags. Damit sind Menschen gemeint, die durch den ständigen Blick auf das Smartphone stark abgelenkt sind. Diese Personengruppe lässt sich leicht erkennen. Sie haben den Blick fest auf dem Handy und bewegen sich wie ferngesteuert fort. Die Welt wird mit oder durch das Smartphone wahrgenommen. Ebenso kann Musik auf dem mobilen Endgerät abgerufen werden, die über Lautsprecher oder Kopfhörer rezipiert werden kann. Nicht nur die Handys haben sich im Laufe der Zeit verbessert, ebenso die Kopfhörer. Es gibt sie in unterschiedlichstem Formen, Größen und Farben. Dabei spielt der Klang eine große Rolle, denn er unterstützt die Beeinflussung unseres Gehirns. Wie beispielsweise Binaurale Kopfhörer. Hierbei handelt es sich um Headsets die Sinneseindrücke, Zwischentöne erzeugen können, ohne dass es vom Ohr bewusst wahrgenommen wird. Das Gehirn entwickelt dabei einen imaginären Ton, dessen Frequenz die Differenz zweier gehörten Töne entspricht. Je nach Frequenzbereich, kann dann das Gehirn einen entspannten oder aufmerksamen Zustand versetzt werden. Die Rezipienten reagieren dementsprechend darauf. Durch die Option, Musik jederzeit zu hören, wird uns ermöglicht in eine andere Welte abzutauchen. Somit können wir unseren Emotionen freien Lauf lassen, entweder in seinen eigenen vier Wänden oder im Park. Dennoch kann die Kombination aus Blick auf dem Smartphone und das Hören von Musik, auf der Straße einen negativen Effekt haben. Unsere Wahrnehmung über unser Umfeld wird stark beeinflusst, weshalb der Begriff Smombie negativ behaftet ist = unguided missiles in urban public sheres. Um zu verhindern zu dieser Personengruppe zu gehören, sollte stehts die Umgebung beachtet werden, damit man sich oder andere nicht in Gefahr bringt. Es sind möglicherweise nur musikverliebte Menschen, die durch den Tag traumwandeln.

Über die Autorin

Copyright: Andrea Hirsch

Andrea Hirsch ist am 16. Dezember 1997 in Krems an der Donau geboren. Sie absolvierte eine Lehre zu Bürokauffrau am IMC FH Krems und schloss im Zuge ihrer Ausbildung die Matura ab. 2022 schloss sie ihr Medienmanagement Studium an der Fachhochschule St. Pölten erfolgreich ab. Neben ihrem Studium arbeitete sie in einer Marketingabteilung mit Fokus auf Onlinejournalismus.

Kontakt: E-Mail: mm191072@fhstp.ac.at