Töne aus dem Datenmeer – eine neue Ära der Musik

KI ist ein ständiger Begleiter unseres Alltags, auch der Musikbranche verleiht es ihre persönliche Note. Wenn vor kurzer Zeit KI noch als verzichtbare Spielerei angesehen wurde, kann die Technologie heute verlorene Stimmen wieder zum Leben erwecken.

Sophie Mantler & Max Peternell

Bild: Sophie Mantler, Max Peternell. Auftrag an KI-Program Runway: Image for a text about AI in music production. 29.11.2023, um 17:37.

Der Werdegang von KI in der Musik

Sei es die Erstellung lizenzfreier Musik, personalisierte Empfehlungen auf Streaming Plattformen durch Deep Learning Algorithmen oder das Komponieren neuer Songs – das Lied von KI und dessen Rolle in der Musikbranche ist vielseitig und wurde nicht erst vor Kurzem geschrieben. Schon bevor Bekanntschaft mit der künstlichen Intelligenz gemacht wurde, spielten andere Technologien eine maßgebliche Rolle in der Musikindustrie.

Die 1980er Jahre waren ein bahnbrechendes Jahrzehnt für die Musik, das stark von der Nutzung neuer Technologien geprägt war, insbesondere von Synthesizern und Sampling-Techniken. Lieder wie „Sweet Dreams“ von Eurythmics und die Werke von Bands wie Joy Division würden deutlich illustrieren, wie diese Technologien verwendet worden wären, um neue, experimentelle Klänge zu erzeugen. Durch das Doppeln und Ersetzen von traditionellen Instrumentenklängen durch elektronische Sounds und Samples würden Künstlerinnen und Künstler innovative Kompositionen geschaffen haben, die das Publikum fasziniert und zu Hits gemacht hätten. Diese Ära wäre somit nicht nur von musikalischer Kreativität, sondern auch von der technologischen Entwicklung geprägt gewesen, die neue Horizonte für die Musikproduktion eröffnete hätte. [Prompt an ChatGPT 3.5: Welchen technologischen Einfluss kennzeichneten die 80er Jahre, verwende bitte Beispiele. Setze mir den Text in Konjunktiv. 12.2.2024, 11:40]

Was KI in der Musik alles kann

Durch die konstante Nutzung technologischer Mittel in der Musik war es nur noch eine geringe Überwindung, bis KI zum Einsatz kommt.

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Musikbranche, indem sie vollständige Lieder komponieren, Mischungen optimieren und personalisierte Musik auf Streaming-Plattformen ermöglichen kann. Trotz ihres Potenzials wird KI in der Musikproduktion vor allem bei monotonen und zeitaufwendigen Arbeiten eingesetzt. Jedoch können KI-Tools wie ChatGPT als Hilfe für Songwriting eingesetzt werden und neue Ideen generieren, während AVIA durch das Auswählen von Genre, Stimmung und Tempo neue Instrumentalstücke erstellen kann. Dennoch ist es wichtig zu erkennen, dass die Entscheidungen und Anfragen von Menschen erzeugt werden und die Künstler:innen dahinter schlussendlich ihre eigene Note hinzufügen. Es sind die menschlichen Emotionen und persönlichen Erfahrungen, die für eine Verbindung zu den Hörerinnen und Hörern sorgen und die Kunst der Musik ausmachen. Eine Kunst, die KI nicht vollständig replizieren kann.

Beim eigenen Ausprobieren von KI-Audioplattformen zeigt sich, dass schon mit wenig Zeit- und Geldaufwand Musikstücke entstehen können. Während man mit KI-Werkzeugen wie Uberduck, Speechify oder AIVA geringe Möglichkeiten hat, Lyrics zu verändern oder kreative Entscheidungen durchzuführen, zeigen die Plattformen trotzdem, dass Fortschritte in der Audio- und Musikproduktion erreicht wurden und KI eine geeignete Unterstützung im Musikbereich sein kann. Schon mit solchen kostenlosen Programmen können Stimmen verändert und von Instrumenten isoliert werden. Letzteres war vor zehn Jahren noch nicht möglich und durch solche technologischen Entwicklungen profitieren auch die ganz großen Namen aus der Musikbranche. [Chat-GPT 3.5 unter Prompt: „Fasse mir die wichtigsten Aussagen des Textes zusammen.“ 20.12.2023, 15:34]

KI-AUDIO Datei „weibliche Stimme singt John Lennons Teil in Now and Then“ erstellt mit Uberduck am 20.12.2023, 14:00

KI ist der fünfte Beatle

Bild: Sophie Mantler, Max Peternell. Auftrag an KI-Program Runway: Abbey Road by the Beatles but John Lennon is a robot, photorealistic. 29.11.2023, 17:09.

Die Fab Four waren bekannt für die experimentellen Elemente in ihren Songs und ihren Kooperationen mit verschiedenen Studio-Techniken. Als Vorreiter im Einsatz vieler neuen Technologien, probierten sich die Beatles beispielsweise an der Mehrspurtechnik oder Rückwärtsaufnahmen aus, bevor sie zu populären Audio-Technologien wurden. Daher ist es nur passend, dass es auch im 21.Jahrhundert die Beatles sind, die die Musikbranche auf neue Trends und Entwicklungen hinweisen. Ohne KI würden Paul McCartney und Ringo Starr nicht mehr die Chance bekommen ihren letzten Song Now and Then mit ihren verstorbenen Bandmitgliedern zu veröffentlichen. Die zwei britischen Musik-Ikonen versuchten schon 1995 mit dem damals noch lebenden George Harrison das Lied, das hauptsächlich den Solo-Gesang von John Lennon beinhaltet, aufzunehmen. Dabei benutzten sie eine alte Tonaufnahme von Lennon, dessen Gesang jedoch bis zuletzt neben den lauten Klavierklängen unterging.

Hier kommt Peter Jackson ins Spiel. Der Filmproduzent arbeitete 2019 an der Dokumentarserie Get Back, bei den Audiodateien mit einer Rauschunterdrückungssoftware restauriert wurden, damit diese akustisch besser zu verstehen sind. Dasselbe Softwaresystem ermöglichte schließlich auch die Trennung von John Lennons Gesang von dem Klavierpart. Dadurch konnten Paul McCartney und Ringo Starr dem Song neues Leben einhauchen.

Mithilfe der künstlichen Intelligenz schafft es eine der einflussreichsten Bands aller Zeiten für ein letztes Mal in die Charts. Now And Then ist nicht der erste von KI beeinflusste Song und wird vermutlich auch nicht der Letzte sein. KI ist weder der Grund für Now And Then, noch der Auslöser für die Aufruhr hinter dem wohl letzten Beatles-Lied. Doch ohne die fortgeschrittenen Werkzeuge von KI wäre die Vollendung des Liedes nicht möglich gewesen. [Chat-GPT 3.5, unter Prompt: „Schreibe ein passendes Fazit zu dem Artikel.“18.1.24,12:51]

Über die Autor:innen

Bild Copyright: Mantler

Sophie Mantler ist 20 Jahre alt und studiert im 3.Fachsemester Medienmanagement an der FH St. Pölten. In ihrer Freizeit schreibt sie Kurzgeschichten, geht spazieren und liest gerne Bücher. Sie macht ihre ersten journalistischen Erfahrungen als freie Journalistin bei den Bezirksblättern in Neusiedl am See.

Kontakt: mm221030@fhstp.ac.at

Bild Copyright: Peternell

Max Peternell ist 20 Jahre alt und studiert Medienmanagement im 3. Fachsemester an der FH St. Pölten. Seine Freizeit füllt er mit Sport, Fotografie und anderen kreativen Tätigkeiten.

Kontakt: mm221048@fhstp.ac.at