Koreanischer Pop erfreut sich neuerlich großer Beliebtheit weltweit. Heutzutage erlangen K-Pop Künstlerinnen und Künstler mehr Aufmerksamkeit von westlichen Medien als jemals zuvor. Die steigende Popularität koreanischer Boy- sowie Girl-Groups ist jedoch kein Zufall. Hinter Namen wie BTS oder BlackPink stecken ausgeklügelte Marketingstrategien, welche zum Erfolg dieser und noch weiterer Gruppen beitragen.
Seit den 1990er Jahren begeistert K-Pop, kurz für Korean Pop, Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Gangnam Style, das Lied des Künstlers PSY, war 2012 das meist-geklickte Video auf YouTube und zog somit viel Aufmerksamkeit aus westlichen Ländern auf die südkoreanische Halbinsel. Durch ausgeklügeltes Marketing und einprägsamen Popsongs eroberte die koreanische Welle in den darauffolgenden Jahren auch die westliche Musikindustrie. Besonders Gruppen wie BTS und BlackPink erfreuen sich großer Beliebtheit und bespielen mittlerweile Bühnen auf der ganzen Welt. Aus den Musikcharts sind diese Artists kaum noch wegzudenken. Zuletzt landete BTS neueste Single auf Platz Eins der Billboard Top 100. Hinter diesen erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern stehen Entertainmentunternehmen, welche alle Schritte ihrer Stars jahrelang im Vorhinein planen und das mit Erfolg! Durch eine ausgeklügelte Nutzung der Sozialen Medien wie Twitter oder Instagram und mehreren Albumveröffentlichungen pro Jahr fühlen sich K-Pop Fans ihren Idolen so nah wie nie zuvor – trotz Sprachbarriere. Nicht nur die koreanische Musikindustrie profitiert durch die Popularität von K-Pop. Auch die Beauty- und Fashionbranche sowie der touristische Sektor Koreas wächst durch das große internationale Interesse an K-Pop.
Mit K-Pop Strategien zum Erfolg
Spätestens jetzt, im digitalen Zeitalter, in dem wir uns befinden, ist jedem, der auf sozialen Netzwerken agiert, K-Pop ein Begriff. Mit dem rapiden Wachstum, dem enormen Ausbau und der Verbreitung von Social-Media-Kanälen in der breiten Gesellschaft, konnte auch K-Pop seine Gefolgschaft außerhalb der Grenzen Asiens ausbauen. Das Koreanische Pop Business Model, das sich hinter dieser Ausbreitung verbirgt, kann in drei wesentliche Strategien unterteilt werden. Einerseits stützt sich dieses System auf die Traineeship Strategie. Im Gegensatz zu westlichen Ländern, casten K-Pop Agenturen im Sinne mehrerer Auditions, mögliche zukünftige Superstars. Die „Gewinner“ dieser Auditions erhalten kostenfreies und hartes Training, genauso wie die komplette Bezahlung aller Lebenserhaltungskosten. Mit dem hohen Preis, dies alles nach ihrer startenden Karriere zurückzuzahlen. Nachdem der Grundstein gelegt wurde, bauen besonders Korean Pop Agenturen in Hinsicht auf die B2C- Strategie wie kein anderer westlicher Anbieter sehr stark auf ihr Nischenprodukt auf. Sie konzentrieren sich auf die wachsende Fan-Community, in der sich ein sehr starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und Loyalität übt. Neben dem Verkauf von physischen Gütern, wie Merchandise, CD-Covern, in diversen Ausführungen, oder Konzerten, setzen sie auch stark auf Social-Media-Kanäle. Speziell durch die sozialen Plattformen Twitter, Facebook und YouTube gelingt großen koreanischen Plattenfirmen der Zugang zu globalisiertem Publikum. Während YouTube grundlegend für Neuveröffentlichungen und Teaser angedacht ist, animieren sie mit Facebook und Twitter zur Kommunikation innerhalb der vielschichtigen Fandom. In Hinsicht auf die B2B-Strategie bauen große Agenturen ihr Netzwerk auch immer globaler aus. Neben der Arbeit mit internationalen Choreographen oder Songwritern, besteht ebenso eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Google oder YouTube, um ihre Produkte noch besser zu vermarkten. Des weiteren vertreten sie auch Kooperationen mit internationalen Plattenfirmen als deren Vertriebsstelle sowie mit nicht-musik-relevanten Unternehmen. Spezielle Produkte für den Einzelhandel, wie beispielsweise Ramen mit dem Idol auf der Verpackung, sollen Nischenkunden noch mehr zum Kauf animieren.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass koreanische Pop Agenturen sich mit ihren Strategien in den letzten Jahren vollkommen globalisiert haben. Im Vergleich zu westlichen Plattenfirmen, bauen sie stark auf spezielle Nischengruppen auf. Diese werden durch ständiger Präsenz der Idol-Gruppen auf Social-Media-Kanälen, eigene registrierungspflichte Fanbases sowie Produktmerchandise und Kooperationen mit großen Unternehmen immer mehr ausgebaut. Das K-Pop Geschäftsmodell umfasst einige Strategien von denen andere Unternehmen in derselben Branche lernen können. Eine herausragende Marketingstrategie ist heutzutage der Schlüssel zum Erfolg für jede Plattenfirma. Um mithalten zu können, müssen umfassende Marketingpläne, welche auf die Künstlerinnen und Künstler individuell angepasst sind, aufgestellt werden. Das zeigt die koreanische Musikindustrie mit ihren Strategien vor.
Über die Autorin
Beatrix Pilawa wurde 1999 in Wien geboren und studiert Medienmanagement an der Fachhochschule St. Pölten. Im Rahmen ihres Studiums hat sie die Vertiefungen in den Bereichen Marketing & Sales sowie Contentmanagement gewählt. Sie ist unter der E-Mail-Adresse mm171056@fhstp.ac.at erreichbar.