Podcastaufnahme – Bild: Lisa Mayringer
Podcasts erobern den Audiomarkt. Vor einigen Jahren waren sie noch eine unbekannte Form der auditiven Informationsnutzung, heute gibt es Podcasts wie Sand am Meer und sie sind zu einem beliebten Format geworden.
Der kleine, coole Cousin des Radios – der Podcast. Das Audioformat begeistert Millionen und eröffnet Räume für Kreativität und Austausch. Die Gründe der plötzlichen Popularität sind zahlreich. Welche Rolle spielen sie aber für Diskurse, die unsere Gesellschaft prägen?
Von den Anfängen bis zum Boom
Seinen Ursprung findet der Podcast bereits in den 1930er-Jahren, als tragbare Aufzeichnungsgeräte flexible Audioaufnahmen möglich machten. Auch der Walkman legte einen Grundstein für den Podcast: Von nun an konnte man frei wählen, welche Inhalte wann rezipiert werden. Der entscheidende Startpunkt des Podcastings geht auf Adam Curry zurück, der in den 1990ern die Idee entwickelte, Radioinhalte auf MP3-Player herunterzuladen. Die ersten Versuche, Podcastfolgen im Internet zu veröffentlichen, wurden im Jahr 2000 erfolgreich unternommen. Doch erst in den 2010er-Jahren, als Smartphones den Medienmarkt revolutionierten, kam es zum durchschlagenden Boom der Podcasts.
Die Beliebtheit des Mediums stieg rasant an: Mittlerweile hört fast die Hälfte der österreichischen Online-Bevölkerung Podcasts, weiterer Zuwachs ist zu erwarten. Doch nicht nur die Zahl der Zuhörenden steigt, auch das Angebot an Podcasts wird mehr und mehr. Weltweit gibt es über drei Millionen Podcasts und mehr als 160 Millionen Folgen.
Die Vielzahl der verfügbaren Podcasts erklärt sich vor allem durch die einfache Zugänglichkeit. Ein Mikrofon, ein Aufnahmegerät, Internetzugang und eine Idee – mehr braucht es nicht, um Podcaster*in zu sein. Der problemlose Zugang durch mobiles Equipment wie Smartphones ist ebenso Grund für die hohen Hörer*innenzahlen.

Warum und was wir hören
Doch nur offene Verfügbarkeit reicht nicht aus, um Podcasts zu einem so beliebten Medium werden zu lassen. Die Nutzungsmotive sind weitaus vielfältiger.
Zeitvertreib, Unterhaltung, Information, Gemeinschaftsgefühl, sozialer Austausch: All das sind Gründe für die Nutzung. Während man die Audioinhalte zu Hause gezielt und aus Unterhaltungs- und Geselligkeitszwecken nutzt, werden sie unterwegs vor allem passiv als Zeitvertreib gehört. Weil die Hände beim Hören frei bleiben, lässt sich das Medium mit anderen Tätigkeiten kombinieren. Aufgrund des großen Angebots, das auch unzählige Nischenthemen behandelt, bieten Podcasts die Möglichkeit, sich mit individuellen Interessen auseinanderzusetzen. Dies, sowie die zeitunabhängige Nutzung, stellt einen erheblichen Vorteil gegenüber traditionellem Radio dar.
Gemäß dem RTR Online-Audio-Monitor Austria 2024 sind die beliebtesten Podcast-Themengebiete Wissen, Nachrichten und Unterhaltung. Laut ÖAK wären das beispielsweise der Geschichtspodcast „Geschichten aus der Geschichte“ und der Comedy-Podcast „Hawi D’Ehre“. Außerdem vergab die RTR 2024 erstmals Fördermittel für Podcasts mit qualitativ hochwertigen Inhalten. Ziel ist es, ein diverses und originelles Angebot zu schaffen. Aufgrund der Reichweiten-Entwicklung zeigt sich, dass die Audio-Podcast-Förderung ein zeitgemäßes Instrument zur Stärkung heimischer Angebote im internationalen Wettbewerb ist.

Das Zusammenspiel von Podcasts und Diskursen
Podcasts werden hauptsächlich gehört, um spezifische, inhaltliche Bedürfnisse zu erfüllen, die linear ausgestrahlte Radioformate nicht zu leisten imstande sind. Besonders identitätsbezogene Inhalte sowie die Persönlichkeiten der Hosts schaffen Verbindungen und wecken Interesse bei der Hörerschaft. Auditiv Erzähltes aktiviert den Prozess der Informationsverarbeitung bei den Hörer*innen. Diese Form der Rezeption gilt als besonders fesselnd – sogar stärker als audiovisuelle Inhalte. Menschen mit auditivem Lernstil können besonders von Podcasts profitieren.
Häufig ist in Podcasts die fachliche Einschätzung von Expert*innen zu hören, wodurch bei den Rezipient*innen Vertrauen und Erkenntnis geschaffen werden soll. Besonders wichtig bei der Informationsvermittlung ist zudem Nähe, Sympathie und Authentizität: Werden Themen von Personen behandelt, mit denen sich die Zuhörenden auf Augenhöhe fühlen, fällt es ihnen leichter, komplexen Inhalten zu folgen.
Podcasts schaffen eine bedeutende Plattform für ausführliche Diskussionen und Analysen, wodurch komplexe Themen umfassend beleuchtet werden können. In Deutschland beispielsweise führte die Teillegalisierung von Cannabis zu einem intensiven Diskurs. Neben klassischen Massenmedien, Online-Foren sowie sozialen Netzwerken spielen Podcasts eine wichtige Rolle in der öffentlichen Auseinandersetzung. Die Teillegalisierung hat viele Podcast-Episoden angeregt, in denen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen ihre Perspektiven teilen.
In den letzten Jahren ist als signifikantes Beispiel die Zahl feministischer Podcasts enorm angestiegen. Diese Formate machen feministische Perspektiven hörbar, hinterfragen traditionelle Geschlechtervorurteile und machen feministische Ideen sichtbar. Feministisches Podcasting wird damit zu einem Ausdruck netzfeministischer Praxis und das Medium selbst zu einer Plattform für Stimmen und Themen, die in den etablierten Mainstream-Medien oft ungehört bleiben.
Im Gegensatz zu sozialen Medien, die oft zu Provokation und oberflächlichen Debatten führen, fördern journalistische und wissenschaftliche Podcasts differenzierte Auseinandersetzungen auf klassische Art und Weise ohne direkten Rückkanal. Ihr Einfluss auf den öffentlichen Diskurs variiert jedoch je nach Format. Während informative Podcasts zur Meinungsbildung beitragen, spielen Unterhaltungsformate hierbei eine geringere Rolle.
Über die Autorinnen


Alina Peinthor ist 21 Jahre alt und studiert im 4. Fachsemester Medienmanagement an der FH St. Pölten. Sie begeistert sich für Sport und elektronische Musik. Zudem fasziniert sie die Welt der Filmproduktion und sie strebt eine Zukunft in der Bewegtbildbranche an.
Bildrechte: Magdalena Lueger
Kontaktoption: mm231004@fhstp.ac.at
Louisa Marchhart ist 21 Jahre alt und studiert im 4. Fachsemester Medienmanagement an der FH St. Pölten. Aufgrund ihrer Leidenschaft für Musik ist sie besonders an der Radio- und Musikbranche interessiert. Ihre Freizeit verbringt sie gerne in der Natur sowie mit Lesen und Kochen.
Bildrechte: Magdalena Lueger
Kontaktoption: mm231008@fhstp.ac.at
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Promptverzeichnis:
Entwicklung des Podcast, erstellt mit „Chat GPT-4o“ am 26.02.2025, 13:38 h: „Mache ein Bild, das die Geschichte des Podcast zeigen soll, verwende als Info diesen Text: Seinen Ursprung findet der Podcasts bereits in den 1930er-Jahren, als tragbare Aufzeichnungsgeräte flexible Audioaufnahmen möglich machten. Auch der Walkman legte einen Grundstein für den Podcast: Von nun an konnte man frei wählen, welche Inhalte wann rezipiert werden. Der entscheidende Startpunkt des Podcastings geht auf Adam Curry zurück, der in den 1990ern die Idee entwickelte, Radioinhalte auf MP3-Player herunterzuladen. Die ersten Versuche, Podcastfolgen im Internet zu veröffentlichen, wurden im Jahr 2000 erfolgreich unternommen. Doch erst in den 2010er-Jahren, als Smartphones den Medienmarkt revolutionierten, kam es zum durchschlagenden Boom der Podcasts. Die Beliebtheit des Mediums stieg rasant an: Mittlerweile hört fast die Hälfte der österreichischen Online-Bevölkerung Podcasts, weiterer Zuwachs ist zu erwarten. Doch nicht nur die Zahl der Zuhörenden steigt, auch das Angebot an Podcasts wird mehr und mehr. Weltweit gibt es über drei Millionen Podcasts und mehr als 160 Millionen Folgen. Die Vielzahl der verfügbaren Podcasts erklärt sich vor allem durch die einfache Zugänglichkeit. Ein Mikrofon, Aufnahmegerät, Internetzugang und eine Idee – mehr braucht es nicht, um Podcaster*in zu sein. Der problemlose Zugang durch mobiles Equipment wie Smartphones ist ebenso Grund für die hohen Hörer*innenzahlen. Am wichtigsten ist, dass der Walkman, Adam Curry und die heutige Nutzung dabei sind“